VFC VR16 Saber CQB AEG Review
Mit der VR16 Saber QCB bringt VFC ein M4 Modell nach Vorbild der KAC 300 BLK Serie auf den Markt. Prominentes Erkennungsmerkmal: das KAC URX 3 Frontset mit einer Länge von 8″.
Die VR16 Serie von VFC ist ja bereits seit einer Weile am Markt und VFC hat diesen Modellen heuer eine Hand voll neuer Internals verpasst. Der Rest der VR16 bleibt größtenteils unverändert. Eine weitere Neuheit jedoch ist der Stock, den VFC den “QRS” Stock nennt.
Allgemeines
Verschaffen wir uns zu Anfang einen groben Überblick über die AEG. Was soll man sagen, es ist eine M4 wie jede andere auch. Aluminium Upper- und Lower Receiver in gewohnter VFC-Qualität, Aluminium URX Rail Frontset, Flash Hider im Surefire SFMB-556 Look, Flipup-Sights aus Kunststoff und der QRS Stock ebenfalls aus Kunststoff.
Was einem beim Auspacken der AEG auffällt: das Ding ist leicht! Solide, aber leicht. Mit ihren 2,5kg ist die VR16 Saber CQB ein Fliegengewicht – bin ich doch hauptsächlich schwere Stahl-AKs gewohnt.
Leider wird die anfängliche Euphorie etwas gedämpft sobald man den QRS Stock in die Hand nimmt: er wackelt, und wie! Das Wackeln in Verbindung mit dem Kunststoff lassen schlagartig “It’s crap”-Gefühle in mir hochsteigen. Ich finde es toll, wenn sich Hersteller Gedanken machen und einen neuen Stock auf den Markt bringen, jedoch sollte man etwas mehr Auge auf die Passgenauigkeit der eigenen Teile werfen. Hier ist man von VFC deutlich Besseres gewohnt.
Der Receiver
Die Verarbeitung des Receivers lässt kaum Wünsche offen, die Oberfläche ist sehr gleichmäßig, der Lack hält ordentlich, die Gravuren sind nicht ganz so scharf wie man es vielleicht gerne hätte, jedoch völlig ausreichend. Sehr schön zu sehen, dass VFC die AEG mit einer Kaliberangabe von 5.95mm versehen hat, entspricht dies ja dem tatsächlichen Kaliber unserer BBs (6mm ist eine aufgerundete Angabe).
Das Frontset
Das Frontset der VR16 Saber CQB sieht einem KAC URX 3 täuschend ähnlich, der große Unterschied ist allerdings sein One-Piece Design im Gegensatz zum zweiteiligen URX 3 von KAC.
Der Flash Hider ist eine Kopie des Surefire SFMB-556 und verleiht der AEG einen sehr sportilchen Carbine Look. Kurz hinter dem Flash Hider bzw. zu Anfang des Rails verfügt der VFC Clone eine kurzes RIS Stück, an dem man sämtliche kompatible Accessoires wie Flash Lights, Laser, PEQ Boxen, Grips etc. monteiren kann.
In der Mitte des Rails befinden sich drei Gewinde für die Montage von URX Accessoires, welche leider nicht sehr weit verbreitet sind. gerade jetzt, wo Keymod den Markt erobert hätte man ebenfalls ein kurzes Keymod Rail wie das KAC URX 4 verbauen sollen.
Am hinteren Ende, an der 3 und 9 Uhr Position, verfügt das Frontset über QD-Mounts für die Montage diverser Tragegurte.
Das Frontset wird mit nur 2 Madenschrauben an der eigenen Barrel Nut fixiert. Eine sehr minimale Konstruktion, die vielleicht etwas stabiler sein könnte.
Der Outer-Barrel verfügt über eine sehr eigenwillige Konstruktion, die eine kleine Schachstelle darstellt, denn durch die Positionierung der Schrauben an der 3 und 9 Uhr Position entsteht eine Art Drehpunkt, an dem der Outer Barrel auf- und ab wackeln kann – wenn auch nur minimalst.
Mit einem One-Piece Outer Barrel würde ein Wackeln des Laufes verhindert werden können, ich denke aber, dass das produktionstechnische Gründe hat, dass der Outer Barrel ein Two-Piece Design hat.
Um ein Wackeln des Outer Barrels zu verhindern, empfiehlt sich auf alle Fälle etwas Teflonband um den gesteckten Teil des Outer Barrels zu wickeln und diesen dann regulär zu verschrauben. Das dürfte dem ganzen das Spiel nehmen.
Der Stock
Der sogenannte QRS Stock von VFC ist eine Neuentwicklung und erinnerst stark an den STS Sopmod Stock von IMI Defence. Der QRS Stock verfügt über eine QD-Mount auf beiden Seiten, eine klassische Sling Mount an der Oberseite, ein kurzes RIS Stück an der Unterseite zur Montage von Griffen bzw. Einbeinstativen, wie es bei Scharfschützengewehren üblich ist.
Wie bereits vorher erwähnt wackelt der Stock sehr, was ich einfach als sehr lästig empfinde. Für mich ist das der Grund, den Stock schnellstmöglich zu tauschen.
Die Buttplate kann einfach hochgeklappt werden, um den Akku zu verstauen. Die Buttplate hat leider keine Gummierung oder Dämpfung, was den Stock im Anschlag leicht rutschen lässt.
Die Seitenröhren des Stocks können bei Bedarf einen Nunchack-Type Akku oder ähnliches Zubehär beherbergen oder aber auch einfach abmontiert werden, sollten sie nicht benötigt werden oder stören.
Für Freunde des One-Point Slings ferfügt die VR16 Saber CQB über eine Slingplate am Ende des Receivers.
Die Flip-Up Sights und Hop-Up Kammer
Nett anzuschauen sind sie ja, die Flip-Up Sights – grob anfassen sollte man sie aber nicht. Die Sights bestehen aus Kunsstoff, sind verstellbar und ein nettes Extra, das heute bei vielen AEGs weggelassen wird, da die meisten Spieler so oder so ihre eignen Reddots, Scopes oder sonsstigen Zielvorrichtungen monteiren wollen.
Der Boltcatch der VR16 funktioniert wie sein reales Vorbild: Ladehebel zurückziehen – der Boltcatch greift und der Fake-Bolt wandert zurück und gibt das Hop-Up zum Einstellen frei.
Hat man das Hop-Up eingestellt, kann man den Fake-Bolt per druck auf den Bolt-Release wieder nach vorne schnellen lassen. Ein nettes Gimmick.
Das Hop-Up besteht aus einem One-Piece Design und verfügt über ein rotierendes Einstellrad, welches mein bei weiten liebstes HU-Design ist. Es lässt sich nicht nur präziser einstellen als das klassische AR15 Hop-Up, sondern ist auch weit weniger Fehleranfällig.
Das Herz der VR16 Saber: die Gearbox
Nun kommen wir endlich zu den gravierendsten Neuerungen in der VR16 Serie: der Gearbox. Zuvor muss die Gearbox aber erst aus dem Lower-Receiver entfernt werden. Das funktioniert wie bei jeder anderen M4 auch: Receiver Pins rausdrücken (fallen nicht raus!), Pin des Boltcatchs herausdrücken, leichter Druck auf den Bolt-Release auf der gegenüberliegenden Seite der Gearbox und den Bolt-Catch entfernen.
Danach Mag-Catch bis zum Anschlag hineindrücken und den gegenüberliegenden Teil des Magcatches durch drehen abschrauben. Nun muss man nur mehr den Grip und Motor entfernen, der Stock bleibt dran und muss nicht entfernt werden! Dieser wird nicht mit der Gearbox sondern mit einem Einsatz im Lower-Receiver verschraubt. Das gefällt mir besonders gut, das das entfernen des Stocks immer einen langen Schraubendreher erfordert, den ich meistens eh nicht zur Hand habe.
Das Akkukabel, welches zur Gearbox führt kann getrennt werden, es verfügt über 2mm Goldkontaktstecker.
Der Motor sieht etwas unscheinbar aus, ist jedoch ein High-Speed Typ.
Da liegt sie nun, die neue V2 Custom Gearbox von VFC. So “Custom” sieht sie eigentlich gar nicht aus, einzig der Bolt-Catch an der rechten Seite der Gearbox sieht “fremd” aus.
Ich muss zugeben, ich hasse V2 Gearboxen. Wenn man sein halbes Leben mit V3 Gearboxen verwöhtn wurde, dann kann einem eine V2 schnell in den Wahnsinn treiben. Warum? Einerseits hat eine V2 meistens das Problem, dass der Spring Guide nicht selbstständig in der Shell verankert ist und man diesen immer hinunterdrücken muss, wenn man die Gearbox öffnet oder wieder schließt – anderseits fliegt einem gern der Trigger um die Ohren. Von Anti-Reversal Latch ganz zu schweigen, aber das kann auch bei einer V3 passieren und hängt immer von der Shell an sich und dem Latch selbst ab.
Die VFC V2 Shell mag mir aber auf Anhieb gefallen: der Spring guide, an sich ein masisves Metall-Fabrikat, hat am hinteren Ende eine Schraube, mit dem man den ihn quasi in der Gearbox fixieren kann. Da hat jemand aber mitgedacht! Funktioniert tadellos. Der Trigger sitzt ebenfalls streng an seinem Platz und bewegt sich von selbst keinen Millimeter.
Im Inneren der Gearbox werken neue High-Speed Gears mit VFC Branding, die einen sehr stabilen und sauberen Eindruck machen. Ein Polycarbonat Piston mit 14 Zähnen und ein Metall-Piston-Head sorgen für den nötigen Druck im Edelstahl Cylinder. Kompression und Passgenauigkeit sind hervorragend und da können sich einige Hersteller gerne eine Scheibe abschneiden. Bei solchen Internals braucht man so schnell nicht ans Tuning denken (müssen)
8mm Kugellager unterstützen die High Speed Gears bei Ihrer Arbeit.
Sehr schön zu sehen: ein Delayer Chip auf den Sector Gear. Diese zieht das Nozzle früher zurück und verhindert Feeding Problme bei High Speed Setups.
Der neue 14-Zahn Piston mit Steel Insert am Anfang der Zahnreihe.
Eine wirklich tolle Gearbox, die VFC der VR16 Reihe spendiert hat. In meinen Augen kann man das als Complete-Tuning-Gearbox durchgehen lassen.
Vermisst ihr vielleicht ein Mosfet? WGC Shop bietet übrigens die VR16 Modelle auch mit dem Gate PicoSSR 3 Mosefet ab Werk an.
Chrono und ROF
Den Chrono Test und die ROF gibt’s im Nachfolgenden Video.
Alle Detailbilder
Fazit
Mit dem Update der VR16 Reihe liefert VFC eine vergleichsweise günstige AR Serie, deren neue Internals ihresgleichen suchen. Für gerade einmal 246 USD erhält man eine solide M4 Variante in gewohnter VFC Qalität. Bei dem Preis und den Internals kann man aber getrost über das Wackeln des Stocks und die Montage des Outer Barrels hinwegsehen.
Wer auf der Suche nach einem guten Grundmodell für seinen nächsten AR-Build ist, der sollte unbedingt die VR16 Modell in Betracht ziehen.
Und wo bekomm ich die VR16 Saber CQB?
Die VFC VR16 Saber CQB und sämtliche anderen VR16 Modelle gibts bei WGC Shop in Hongkong für 246 USD.
Danke an dieser Stelle an WGC Shop, die uns die VR16 Saber für den Test zur Verfügung gestellt haben.