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“Schon wieder eine neue M4?” Schlendert man über die langen Flure der IWA in Nürnberg, so muss man sich diese Frage regelmäßig pro Besuchstag stellen. Die AR15 ist die Melkkuh der Airsoft Industrie und es gibt wohl keine andere Plattform, die sich so gut verkaufen lässt. Dementsprechend viele AR-15 Modelle kommen jedes Jahr auf den Markt. Leider sind Innovation und Absatzzahlen nicht direkt proportional und es gibt nur sehr wenig technische Neuerungen bei diesen Modellen. Die V2 Gearbox gehört mitunter zu den ältesten Varianten und bis auf einige wenige Hersteller gibt es so gut wie keine Weiterentwicklung dieser Plattform.

Krytac versucht mit seiner “Trident” Serie den Markt aufzurütteln und verpasst seinen AR-15 Modellen einige technische Features, die man bisher bei anderen Herstellern selten “out-of-the-Box” zu kaufen bekommt.

Bei unserem Testmodell handelt es sich um die “Trident SPR” Version. “SPR” steht für “Special Purpose Rifle” und bezeichnet meistens eine DMR / Marksman Variante einer AR-15 ähnlich der MK12 der US Streitkräfte. Die Krytac Trident SPR ist nicht wirklich eine SPR in klassichen Sinne, ihr fehlt dazu der 18″ Lauf und passende Handguard. Vielmehr soll die Trident SPR eine moderne full-length M4 sein (sie besitzt ebenso einen 14.5″ Lauf).

Schauen wir uns also in diesem Review die Trident SPR etwas genauer an und testen, ob der Hype um die neuen Modelle gerechtfertigt ist und welche technischen Features und Innovationen hier verbaut wurden.


Abschnitt 1: Unboxing

Normalerweise ist die Verpackung völlig uninteressant und ich mache mir auch keine großen Gedanken darum. Ich belächle die tausenden von Unboxing-Videos auf Youtube und frage mich oft, wie kann man sich nur sowas anschauen – völlig uninteressant und ein Review des Inhaltes wäre eine bessere Nutzung der verbrauchten Zeit gewesen.

Dieses mal hat es mich aber selber erwischt und ich muss zugeben, die Verpackung der Trident SPR ist optisch sehr ansprechend gestaltet und Beilagen wie Bedienungsanleitung und Garantiekarten grafisch sehen sehr modern aus.

Im Inneren der Box befinden sich die Anleitung und Garantiekarten so wie ein Aufkleber in einem Plastikbeutel an den Deckel der Box geklebt, eine Schaumstoffabdeckung, die Schaumstoffform bzw. das Schaumstoffinlay und natürlich die SPR selbst mit zahlreichem Zubehör.

Die SPR wird mit Highcap aus Metall, welches ganz schön schwer für ein Highcap ist, Front- und Rearsight so wie Putzstab und einem Sechskantschlüssel zum Aufziehen der BB-Rassel (Highcap).

Schauen wir uns noch kurz die Bedienungsanleitung und Garantiekarten an. Ich begeistere mich für Grafik und finde es immer schön, wenn sich Firmen wie Krytac auch bei so simplen und selbstverständlichen Elementen wie der Bedienungsanleitung grafisch engagieren.

Im ersten Moment hat mich das Manual sehr stark an Field Notes erinnert, das Material und die Oberflächenstruktur ähnelt sehr dem klassischen Umschlag der Field Notes. Die Farbakzente und die Linien der Grafiken sind wirklich sehr gut gestaltet und auch die Anleitung selbst ist mehr als umfangreich und erklärt auch sehr detailiert, wie man die SPR auseinander nehmen kann, was in Bedienungsanleitungen selten der Fall ist (vielleicht aus Garantiegründen?).

Passt vielleicht nicht hundertprozentig zum Unboxing aber nachdem die Sicherheitsaufkleber so oder so vor dem ersten Spiel runter kommen, gehört es doch irgendwie dazu. Krytac hat die SPR mit 2 Aufklebern versehen, auf denen Sicherheitshinweise aufgedruckt sind.

Zum einen die klassischen “Wear Eye-Pro” und “Read the (fu**ing) Manual” Hinweise, zum anderen, dass man 9.6V NiMh oder 7.4V LiPos verwenden sollte und dass die AEG eine Energie von 1.1 Joule hat, um gesetzlichen Bestimmungen zu entsprechen. Das hat mich etwas verwundert, da die SPR mir 400FPS beworben wird. Ein späterer Chrono-Test wird die 1.1 Joule dann auch bestätigen.

Soweit so gut. Aufkleber sind zwar schön und gut, schauen aber nicht tacticool aus und müssen runter.

Das Entfernen von Aufklebern sollte allgemein kein Problem darstellen und keinerlei Spuren auf der AEG hinterlassen, oder? Das dachte ich mir zumindest. Der kleine Aufkleber ließ sich ohne Probleme und Rückstände entfernen, der große allerdings teilte sich beim ersten Versuch gleich inzwei und hinterließ die Klebeschicht auf dem Stock.

Man kann mich ruhig als penibel bezeichnen, aber wenn es etwas gibt, was ich wie die Pest hasse, dann sind das Kleberückstände auf Oberflächen. Gerade bei einer derartigen Premium-AEG wie der Trident SPR erwarte ich, dass sich die Aufkleber problemlos lösen und ich nicht zehn Minuten lang die unansehnlichen Kleberückstände mit dem Fingernagel entfernen muss.

Hier sollte auf jeden Fall nachgebessert werden.


Abschnitt 2: Das Test-Setup

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Das Test-Setup besteht aus der Krytac SPR, einem AIM TA01 ACOG, APS Flip-Up Sights, Ares Plastik-Lowcaps, einem Begadi Flashhider und einem 11.1V LiPo von Hobbyking mit XT60 Steckern. Der Rest der AEG ist original. Der Griff der SPR wurde mit dem Lötkolben bearbeitet, eigentlich nur als Test, da in näherer Zukunft so oder so ein komfortablerer Griff dran kommt.


Abschnitt 3: Externe Teile & Verarbeitung

Wenn es um die Qualität der Externals geht, spielt Krytac in der Oberliga. Selten, dass man einen derart sauber verarbeiteten und vorallem so schön beschichteten Body in den Händen halten kann. Als Vergleich fallen mir hier nur die custom Systemas, welche Redwolf heuer auf der IWA dabei hatte, ein.

Die einzelnen Teile passen perfekt ineinander, wenn auch der Body am Übergang von Upper- zu Lower Receiver einen kleinen Spalt aufweist. Die AEG wirkt sehr solide und es wackelt nichts. Der Stock hat ganz minimal Spiel, aber da würde man schon als sehr penibel gelten, würde man sich über dieses Spiel beklagen. Selbst echte AR-15 haben oft ein stärkeres Wackeln im Stock.

Das High-Cap Magazin wackelt da schon mehr, was unangenehm ist. Meine Ares Plastik-Lowcaps dagegen wackeln wesentlich weniger, sind sie auch um einiges leichter als das High-Cap.

Die SPR verfügt zudem über einen beidseitigen Feuerwahlhebel, der recht clever quer durch die Gearbox geführt wird und einem funktionierenden Bolt-Lock, was das Einstellen des Hop-Ups sehr angenehm macht. Zudem ist es einfach ein nettes Feature und immer wieder eine Spielerei.

Eines der Highlights der Trident Serie sind natürlich die verbauten DEFIANCE KeyMod Rails. Optisch wirkt das 13″ Rail sehr elegant und schlank, die Verarbeitung und die Beschichtung sind, wie beim Body, ebenfalls top. Der Übergang zum Receiver ist nahtlos.

Klassische RIS/RAS Systeme sind oft sehr unergonomisch und kantig/eckig, das DEFIANCE KeyMod Rail hingegen ist oval geformt und hat, bis auf das Top-Rail, keine hervorstehenden Segmente. Es lässt sich schön greifen und in Verbindung mit einem Handstop oder Grip-Panels kann man den Griff auch noch zusätzlich rutschsicher gestalten.

Das Rail hat an der Vorderseite drei Metallzacken, mit denen man das Rail gegen Wände, Türstöcke, Bäume etc. drücken kann und so eine stabile Auflage schaffen kann. Ich habe dieses Feature anfangs sehr belächelt, macht das bei Airsoft Guns nicht wirklich Sinn und man sollte ein 2.7kg leichtes M4 doch stabil halten können, oder? Beim zweiten Test der AEG in Ginzling (Spielfeld: “Das Spiel / The Game“) aber kamen diese Metallzacken dann doch öfter zum Einsatz und erwiesen sich als sehr nützlich. Gerade in den vielen Bunkeranlagen des Geländes hat das Anlegen an den Holzteilen Sinn gemacht.

Der 14.5″ Outer Barrel ist, wie die restlichen Externals, ebenfalls super verarbeitet und verfügt über einen Deko-Gasblock und eine Deko-Gastube. Die Barrel Nut ist sehr massiv und kann mittels Gabelschlüssel gelockert werden. Das Rail wird mit 2 Innensechskantschrauben an der Unterseite an der Barrel Nut befestigt, das hält gut und danke der geringen Toleranzen wackelt auch nichts.

Der Outer Barrel verfügt über ein -14mm Gewinde, so dass man sämtliche Flashhider, Schalldämpfer etc. anbringen kann. Geliefert wird die SPR mit einem Kunststoff-Flasshider, der mit einer ordentlichen Portion Kleber mit dem Gewinde des Outer-Barrels verklebt wird. Um den Standard-Flashhider zu lösen, müsst ihr diesen mit einem Föhn erhitzen, so dass der Kleber ein wenig schmilzt. Danach könnt ihr den Flashhider entfernen.

Zum Plastik-Flashhider: Ich finde es OK, wenn die US-Versionen der Trident Serie mit einem orangen Kunststoff-Flashhider ausgeliefert werden, da das dort gesetzeskonform ist und die meisten diesen wohl so oder so tauschen werden. Jedoch erwarte ich bei einer 470€ teuren Premium-ASG in Europa einen anständigen Metall-Flashhider.

Der Batterie-Stock der Krytac Modelle ist durchdacht und sehr funktionell. Das Design erinnert optisch etwas an den Magpul ACS-L Stock. Im Inneren des Stocks finden eine Menge an LiPo Typen platz. Stick Type, Stock Tube Type, Nunchak Type oder ein ganz normaler Block Type haben in den unterschiedlichen Kammern platz. Die Position der Sicherung kann beim Stock Tube oder Stick Type schon etwas Platzprobleme mache. Wer keine Sicherung benötigt, kann diese entfernen und eventuell das Kabel etwas verlängern.

Der Stock verfügt über eine QD Sling Mount links und rechts, einen Schlitz für einen Standard Riemen, ein gummiertes End-Cap und am hinteren, unteren Ende ein abnehmbares Plastikstück, statt dem ein Erddorn eingesetzt werden kann. Diesen gibt es aber aktuell von Krytac nicht zu kaufen und wird eventuell nachgeliefert?


Abschnitt 4: Internals

Der Innerbarrel ist 383mm lang und hat einen Durchmesser von 6,05mm, was leider ein nicht gerade typisches Maß bei Läufen ist. Möchte man einen engeren oder einfach anderen Innerbarrel verbauen, so muss man entweder auf de 363mm M4 Variante oder auf die 380mm Varianten von VFC und Action oder anderen Läufen, die für HK416 geeignet sind, zurückgreifen.

Das Hop-Up ist eine Weiterentwicklung des klassischen M4 Designs und verfügt über ein Drehrad, über welches sich das Hopup sehr genau einstellen lässt. Das Drehrad verfügt über Ziffernmarkierungen und ein Klickraster, welches beim Einstellen ein taktiles Feedback gibt.

Der Hop-Up Gummi besteht aus einem Silikon, welcher so gut wie keine Flüssigkeiten aufnimmt und man minimiert damit die Gefahr, dass eventuelles Silikonöl, Reinigungsmittel etc. den Gummi aufquellen lassen. Hier merkt man den Einfluss von Allen Lau, dem Krytac Product Manager, der vormals für KWA USA gearbeitet hat. Das Aufquellen des Gummis war bei vielen KWA Modellen ein großes Problem.

Der Hop-Up Gummi hat eine V-Kontaktfläche, was meiner Meinung nach nicht mehr wirklich zeitgemäß ist. Hop-Up Systeme wie das Z-Hop, R-Hop, Modify’s Baton Ryusoku Flat Hop, das A+ Devil Hop-Up Gummi oder andere “Flat Hop” Systeme geben aktuell die Richtung vor. In einer so innovativen AEG Serie wie der von Krytac hätte ein modernes Hop-Up Gummi nicht fehlen dürfen.

Ein weiteres Feature des Hop-Ups ist der hochklappbare Hop-Up-Arm. Möchte man den Lauf reinigen, so kann man den Arm und die Nub hochklappen und kann mit dem Putzstab frei durchputzen. Dafür verfügt der Arm extra über einen kleinen Griff. Sehr durchdacht, das gefällt.

Die Kabel, welche zu eurem Akku führen, werden von einem Netzschlauch geschützt und sind an wichtigen Stellen mit einem Schrumpfschlauch gesichert, so dass sie nicht abgerieben oder geteilt werden können. Die Sicherung befindet sich direkt neben dem Akku-Stecker, was bei Stick-Type Akkus Platzprobleme im Schaft schaffen kann.

Der Motor der Krytac SPR ist eine Mischung aus Torque-Up und High-Speed und liefert mit 22TPA (Turns per Ampere) ca. 30.000 Umdrehungen im Leerlauf. Die Magneten sind Neodymmagneten und man merkt einen spürbaren, jedoch nicht allzu großen Widerstand beim Drehen per Hand.

Der Mechanismus des Fire-Selectors ist clever gelöst und reicht von einer Seite der Shell quer durch die Gearbox zur anderen Seite. Kleine Markierungen auf den Zahnrädern helfen beim Zusammenbauen und zeigen, wie die Zahnräder eingesetzt werden müssen.

Hier sieht man auch das Mosfet, welches eben in die Gearbox Shell eingebaut wurde. Das Mosfet arbeitet als elektronischer Schalter, steigert das Triggerverhalten, und erhöht die Lebensdauer des mechanischen Schalters.

Die Gearbox verfügt zudem über ein Federschnellwechselsystem, welches es erlaubt, die Feder innerhalb von Sekunden zu tauschen – vorausgesetzt, man hat die Gearbox bereits aus dem Receiver entfernt. Leider lässt sich die Feder nicht tauschen, solange die Gearbox nicht frei ausgebaut ist. Ein Wechseln der Feder über die Stocktube oder einer anderen, schnellen Methode wie es Specna Arms hat, wäre von Vorteil. Jedes mal die halbe AEG zerlegen zu müssen ist nicht Sinn und Zweck einen solchen Systems.

Ein weiterer Vorteil: man kann die Feder vor dem Öffnen der Gearbox komplett entnehmen und die Gearbox sehr einfach und stressfrei öffnen.

Die Schrauben der Gearbox sind allesamt mit Loctite gesichert und benötigen etwas Kraft beim ersten Öffnen. Die Gearbox ist mir Abstand eine der schönsten, die ich in den vergangenen Jahren in den Händen hatte. Die Kabel werden mit Einsätzen im Zaum gehalten und verhindern ein Verheddern mit dem Pinion Gear.

Der Trigger sitzt sehr stramm in der Shell und fliegt einem nicht gleich um die Ohren, wenn man die Gearbox öffnet. Das war bei meinen alten V2 Gearboxen oft der Fall und hat mich immer ordentlich aufgeregt, ebenso das Pinion Gear. Auch dieses sitzt stramm in der Shell und fällt beim Entfernen des Bevel Gear nicht gleich heraus.

Kommen wir nun zu den Innereien der Gearbox. Im Vorfeld hat man immer wieder das Wort “Sorbopad” gehört, wenn es um die Krytac Gearbox ging. Sorbo wird ja bekanntlich zur Korrektur des AEO verwendet und wäre mitunter ein innovatives Feature. Zwar handelt es sich bei Krytac weniger um Sorbo als mehr um eine Art Gummipad auf dem Cylinderhead, welcher den AOE korrigiert und gleichzeitig Dämpfung bietet.

Das Nozzle ist ein kleiner Downer, handelt es sich hier leider um ein 0815 Nozzle ohne O-Ring. Die Toleranzen sind zwar auch hier gering, jedoch hätte ein Airseal-Nozzle noch zusätzlich abgedichtet.

Der Pistonhead ist ganz klassisch aus Polymer und ventiliert. Die Kompression im Cylinder ist super und er dichtet ordentlich ab.

Der Cylinder besteht aus Messing und man hätte hier auch etwas “bessere” Materialien erwartet. Zumindest einen Edelstahlcylinder hätte man verbauen können. Messing neigt eher zu Korrosion als Edelstahl. Was mir aber beim verbauten Cylinder nicht ganz einleuchtet ist der Lochtyp. Es handelt sich hier um einen Cylinder vom 1/2 Hole Type, welcher in MP5K Modellen verbaut wird und für einen 383mm Lauf etwas zu wenig Luftvolumen hat. Selbst der Cylinder in einer Krytac CRB hat einen größeren Cylindertyp und ich denke, dass hier einer Fehler in der Fertigung entstanden ist. Auf eine Antwort von Kriss USA warten ich noch diesbezüglich.

Der Piston besteht ebenfalls aus Polymer und hat 14 Zähne, die ersten vier davon aus Stahl. Der AOE der Krytac Gearbox ist sehr gut, nicht 100%-ig perfekt aber besser als das, was ich üblicherweise zu sehen bekomme.

Bei den Gears kommen 18:1 High Speed Gears zum Einsatz, welche aus Stahl und Alu gefertigt sind. Sie sind sehr sauber verarbeitet und in schlichtem schwarz und grau gehalten. Das Shimming der Gears ist ok, bedarf aber auf alle Fälle noch etwas Feintuning.


Abschnitt 5: Performance

Hier wurde ich leider etwas enttäuscht. Die SPR liefert entgegen der Angaben auf der Krytac Website nur knapp 1.2 Joule, was in etwa 360 FPS bei 0,2g BBs entspricht. Nun kann es durchaus sein, dass wir die Canada Version erhalten haben, diese wird mit 1.1 Joule angegeben und es kann durchaus möglich sein, dass es nur eine Exportvariante gibt.

Im ersten Spiel konnte die Krytac SPR nicht gerade mit ihrer Präzision glänzen. 0,28g BBs flogen zwar einigermaßen präzise, jedoch fehlte es ihnen an Reichweite. 0,25g BBs hingegen hatte eine akzeptable Reichweite, jedoch einen sehr großen Streukreis. Im Vergleich zu anderen AEGs mit ähnlichen Leistungswerten und Lauflängen (Bolt M16A4 BRSS, BO Dynamics LT595, BO Hubert 14) muss ich die Performance aber als mittelmäßig einstufen. Das mag jetzt am 6,05mm Lauf liegen oder am “falschen” Cylinder oder aber auch am V-Shape Hop-Up Gummi – so genau kann ich das im Moment noch nicht sagen und in erster Linie werden weitere Tests mit einem richtigen/passenden Cylinder fällig. Weitere Updates findet ihr dann immer am Ende des Artikels.


Abschnitt 6: Fazit

Mit der Trident Serie hat Krytac den AR15 Markt aufgerüttelt. Die TOP Verarbeitungsqualität der Einzelteile und die Passgenauigkeit sind die Hauptmerkmale der AEGs. Die Internals sind ebenfalls TOP und die kleinen Detaillösungen wissen zu begeistern. Nachbesserungsbedarf besteht aber auf alle Fälle beim Flashhider, beim Nozzle und beim Design des Hop-Up Buckings. Hier fängt der Glanz der Innovation leider etwas zu bröckeln an und ich kann mir auch nicht erklären, wieso gerade an Teilen wie dem Nozzle gespart wurde.

Die magere Leistung der AEG trübt den sonst so hervorragenden Gesamteindruck etwas, hätte ich mir für ein Modell dieser Lauflänge bessere Ergebnisse erwartet. Wie gesagt, weitere Tests werden zeigen, wo hier der genaue Schwachpunkt liegt.

Alles in allem gehört die SPR meiner Meinung nach zu den schönsten und technisch innovativsten AR15 AEG Modellen auf dem Markt (Systema ausgeschlossen, das ist eine ganz andere Kategorie). Ob die 470€ gerechtfertigt sind, muss jeder für sich selbst entscheiden. Bedenkt man, dass die SPR in den USA für 345USD angeboten wird. Mit Zoll und Steuer kommt zwar ein Eigenimport nicht wirklich günstiger, jedoch ist ein derartiger Preisunterschied schon heftig.

logo_comDie Kryrac Trident SPR und weitere Trident Modelle bekommt ihr bei Airsoftzone.com, welche uns dieses Modell für unseren Test zur Verfügung gestellt haben. An dieser Stelle möchten wir uns für die tolle Zusammenarbeit, auch in der Vergangenheit, bedanken.

Unsere Leser aus Deutschland muss ich vorerst enttäuschen, leider gibt es noch keinen deutschen Händler, welche die Krytac Modelle im Sortiment hat.



Abschnitt 8: Updates

16.07.2015

Nach Rücksprache mit Kriss USA konnten meine Vermutungen und Fragen beantwortet werden: die internationalen Versionen der Trident Gearboxen werden in grau ausgeliefert, da die goldene Beschichtung nicht RoHS-konform ist. Krytac arbeitet aber an einer neuen Beschichtung, die wir in naher Zukunft zu sehen bekommen werden. Damit der internationale Markt nicht zu lange auf die Trident Modelle warten muss, hat Krytac diese mit der grauen Gearbox bzw. ohne Beschichtung ausgeliefert.

Die Sache mit dem “falschen” Cylinder wurde auch geklärt. Krytac verwendet einen Cylinder mit kleinerem Volumen, um die Energie der AEG zu drosseln und verbaut nicht, wie üblich, einfach eine schwächere Feder. Das hat zur Folge, dass die Kugel einfach nur weniger beschleunigt wird und somit weniger kinetische Energie besitzt. Krytac liefert international aber verschieden starke Versionen seiner AEGs aus und wir dürften hier wohl einfach das falsche Modell vom EU-Vertrieb bekommen haben.